Das Deutsche Ausbildungssystem

Wenn man das deutsche Schulsystem beschreiben möchte, so wird es schwer. Die Bildungshoheit liegt in Deutschland bei den Bundesländern. Durch diesen Umstand gibt es je nach Bundesland auch unterschiedliche Schulen. So wurden zum Beispiel zuletzt in Baden-Württemberg die Gemeinschaftsschulen eingeführt. Diese Schulart ermöglicht alle Schulabschlüsse von Haupt-, Realschule bis hin zum Abitur. Zudem gibt es an Gemeinschaftsschulen eine Inklusion. Das bedeutet auch Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und einem dementsprechenden Förderbedarf, können ebenfalls eine solche Schule besuchen. In anderen Bundesländern sieht es wieder anders aus, hier gibt es noch die klassische Trennung mit den unterschiedlichen Schularten wie Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Aber auch beim Gymnasium gibt es je nach Bundesland, teils sogar innerhalb vom Bundesland Unterschiede. Das betrifft hier weniger den Lerninhalt im Unterricht, als vielmehr die Schuldauer. So unterscheidet man hier zwischen G8 und G9. Diesem Umstand, nämlich der fehlenden Einheitlichkeit zwischen den Bundesländern ist es auch geschuldet, dass Deutschland insgesamt bei internationalen Bildungsvergleichen häufig nur im Mittelfeld auftaucht.

Vorsicht mit Vergleichen

Wobei man solche Vergleiche mit Vorsicht genießen sollte. Es fängt alleine schon an, ab wann definiert man Bildung? Fängt die Bildung erst mit der Schule an oder schon im Kindergarten? Berücksichtigt man nämlich auch den Kindergarten-Besuch, so sieht es für Deutschland in Sachen Bildung schon wieder deutlich anders aus. In keinem Land gibt es nämlich eine solche Ausstattung mit Kindergärten und Krippen, wie es in Deutschland der Fall ist.

Deutschland Ausbildungssystem

Die Möglichkeiten der Berufsausbildung

Ganz anders sieht es aus, was nach der Schule gibt. Zum einen gibt es schulische Angebote. Hierbei können sich junge Menschen entweder auf weiterführenden Schulen auf die Berufsausbildung vorbereiten, eine schulische Berufsausbildung beginnen oder aber die Fachhochschulreife erwerben. Letztlich führt das dann zum Abitur und der Möglichkeit von einem Studium. Es gibt aber auch den klassischen Weg, nämlich den der Berufsausbildung. Sie ist das Gegenstück zur schulischen Berufsausbildung, die nur an einer Schule stattfindet. Bei der klassischen Berufsausbildung, die auch als duale Berufsausbildung bezeichnet wird, erfolgt die Berufsausbildung in einem Unternehmen und in einer Berufsschule. Der Auszubildende ist hierbei im Unternehmen angestellt, wird von diesem ausgebildet und besucht die Berufsschule im Rahmen vom Blockunterricht. Je nach Berufsausbildung gibt es eine unterschiedliche Ausbildungsdauer. Die klassische Berufsausbildung dauert 3 Jahre, je nach Berufsausbildung und Leistung kann diese länger als 3 Jahre, nämlich 3.5 oder aber auch nur 2.5 Jahre dauern. Eine Verkürzung der Ausbildungszeit kommt insbesondere dann in Betracht, wenn bereits eine Vorbildung besteht, wie zum Beispiel eine Berufsausbildung oder man besonders gute Leistungen erbringt. Unabhängig von der Ausbildungsdauer, die Berufsausbildung endet mit einer Gesellenprüfung.

Ein durchlässiges Bildungssystem

Mit der Gesellenprüfung endet im Übrigen das Bildungssystem in Deutschland nicht. Nach der Gesellenprüfung gibt es je nach Beruf noch weitere Ausbildungsmöglichkeiten, so zum Beispiel zum Meister, Vorarbeiter oder aber auch den Weg in ein Studium. Ein Weg in ein Studium ist in Deutschland auch für berufserfahrene Menschen möglich, wenngleich sie über kein Abitur verfügen. Da ist das Bildungssystem in Deutschland sehr durchlässig. Zudem gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Bafög, die die Möglichkeit von einem Studium oder der Fortsetzung einer Ausbildung erleichtern soll.

Quellen und weitere Links:

http://www.bpb.de/228391/das-duale-ausbildungssystem

https://de.wikipedia.org/wiki/Duale_Ausbildung